Therese Dworak
geb. Wurm
Hausfrau. Widerstandskämpferin gegen das NS-Regime. Hingerichtet.
Lebenslauf
Therese Dworak wurde am 12.10.1899 in Wien geboren. Sie war Hausfrau.
Unterstützung eines aus der Haft geflüchteten KPÖ-Funktionärs
Therese Dworak beherbergte gemeinsam mit ihrem Mann Karl den aus der Haft geflüchteten KPÖ-Funktionär Adolf Neustadtl und stellte ihre Wohnung zur Herstellung kommunistischer Flugschriften zur Verfügung.
Widerstand, Verhaftung, Todesurteil
Therese Dworak wurde am 14. 7. 1942 verhaftet und am 14. 4. 1944 gemeinsam mit Johann Graf, Rosalia Graf und Emilie Tolnay (alle hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 21.6.1944 wurde sie im Landesgericht I in Wien hingerichtet.
Aus der Anklageschrift vom 22. 12. 1943
„Die Angeschuldigte Dworak ist das fünfzehnte von achzehn Kindern eines Tischlergehilfen. Nach dem Besuch der Pflichtschule arbeitete sie zunächst im Haushalt eines älteren Bruders und darauf in einer Schuhfabrik. (…) Die Ehefrau Dworak, die von den Mitangeschuldigten Ehefrau Graf und Ehemann Tolnay als staatsfeindlich eingestellt und als überzeugte Kommunistin bezeichnet worden ist, erklärte sich im Mai 1941 bereit, den führenden kommunistischen Funktionär Neustadtl in ihrer Wohnung aufzunehmen. Sie wurde dabei durch die Eheleute Tolnay über die Persönlichkeit des Neustadtl unterrichtet und davon in Kenntnis gesetzt, dass dieser aus der Haft entwichen war.“
Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien
Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich ihr Name auf einer der Gedenktafeln.
Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof
In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.
Quellen und Bildnachweise
- Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
- Porträtbild: Willi Weinert oder Wiener Stern Verlag
- Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
- Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
- Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung
Hauptwerke zur Gruppe 40
- Willi Weinert, „Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer“. Biografien der im Wiener Landesgericht hingerichteten WiderstandskämpferInnen gegen das NS-Regime. Ein Führer durch die Gruppe 40 am Wiener Zentralfriedhof. 4. Auflage Wiener Stern Verlag 2017
- Lisl Rizy, Willi Weinert, „Mein Kopf wird euch auch nicht retten“. Korrespondenzen österreichischer WiderstandskämpferInnen aus der Haft. 4 Bände. Wiener Stern Verlag 2016
Weiterführende Informationen
- DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
- Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
- Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
- DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
- Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
- Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
- Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
- Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964
Web-Hinweise
- www.sternverlag.at - Wiener Stern Verlag
- www.doew.at - Dokumentationsarchiv des österr. Widerstands
- www.kz-verband.at - KZ-Verband/VdA
- www.freiheitskämpfer.at - Bund Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen
- www.oevp-kameradschaft.at - ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten
- www.nachkriegsjustiz.at - Zentrale österr. Forschungsstelle Nachkriegsjustiz
- www.archiv.wien.at - Wiener Stadt- und Landesarchiv
- www.friedhoefewien.at - Friedhöfe Wien